Sir Lankan Sunset

Sir Lankan Sunset
Bild: stepin.de

Donnerstag, 22. Januar 2015

Arbeiten zwischen Buddhas, Mönchen und gaaanz viel Farbe

Diese Woche stand ganz unter dem Motto „Tempel Renovierung“. Unser Tempel lag nur ca. 1 km entfernt, sodass wir ihn bequem in 15 Gehminuten erreichen konnten. Die Mönche begrüßten uns sehr herzlich und waren froh, dass sich endlich jemand ihrem, in die Jahre gekommenen, Tempel annahm und ihn wieder ein bisschen aufmotzte. Aus diesem Grund kochten die Mönche auch jeden Tag für uns und das Essen was uns von ihnen vorgesetzt wurde war wirklich das beste und abwechslungsreichste, das ich bis jetzt hier gegessen habe! Wibke, Anna, Marie und ich schnappten uns also zunächst Bürsten und Schwämme und befreiten den Tempel von dem lang angereicherten Schmutz und Spinnweben, die sich auf den Wänden, den Ornamenten und dem Boden befanden.


Nach einer Stunde Arbeit wurden wir allerdings schon wieder von unserem lieben und besorgten Projektbegleiter Tara unterbrochen, der uns erst mal eine Pause verordnete. Es war Tea-Time! Zu dem leckeren Ceylon-Tee, den die Mönche extra für uns zubereiteten, gab es Bananen, Kekse, und Cracker mit einer schmackhaften Maracuja-Marmelade. Es war sooo lecker, dass wir uns schon zur Tea-Time total vollfutterten, was ein Fehler war, denn zum Mittagessen wurde auch ordentlich aufgetischt. Zu den typischen Currys, hier allerdings in zahlreichen unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, wurden Salate, Reis, Fisch und zum Nachtisch Joghurt, Eis oder Gummibärchen gereicht.
Weil es bei uns im Haus nicht oft Milchprodukte gibt, stürzten wir uns auf den Joghurt und das Eis und stopften uns die Bäuche voll. Nach den leckeren und ausgiebigen Pausen ging's zurück an die Arbeit. Im Anschluss an das Säubern und Reinigen des Tempels bewaffneten wir uns mit Farbe und Pinsel und sagten den Flecken und Verfärbungen auf den Tempelwänden den Kampf an.



Hier ist die Farbe allerdings sehr dünn, da sie aus Wasser, Salz, blauer Bleiche und Ton angerührt wird, weswegen wir alle Wände und Ornamente mehrmals überstreichen mussten, was uns einige Tage Arbeit bescherte. Am zweiten Tag stießen noch ein 60-Jähriger, total lustiger und cooler Opi sowie vier Chinesinnen zu uns (die aber keine große Hilfe waren, weil sie sehr schick angezogen waren, ihre Kleidung nicht dreckig machen wollten und deswegen in Zeitlupentempo strichen und sauber machten).
Da die Mönche die „präzise und schnelle Arbeit“ der jungen und dynamischen Volunteers scheinbar nicht gewohnt sind (weil insgesamt 3 Monate für die Arbeit eingeplant wurden, die wir in einer guten Woche erledigt haben) wurden wir mit Komplimenten zu unseren Streichkünsten geradezu überschüttet. Mir wurde vom Obermönch sogar erlaubt in einen Buddha-Altar zu klettern und die Innenwände weiß anzumalen.
An unserem letzten Tag zogen wir zum streichen in die tempeleigene Schule um, da ansonsten schon alles fertig war um dort Renovierungsarbeiten zu leisten. Bei der Tea-Time rutschte mir ( wie soll es auch anders sein, ich Tollpatsch) die Teekanne mit heißem Wasser aus der Hand und das Wasser verbrannte meine Arme. Die superlieben Mönche bereiteten sofort eine Aloe-Vera Pflanze vor und sorgten für die nötige Erstversorgung der Verbrennungen.
Der Papa-Mönch versorgt die Verbrennungen, die man auf dem Foto nicht sieht :D
Ich habe selten so viel Gastfreundlichkeit wie hier in Sri Lanka erlebt. Die Menschen hier sind einfach klasse! Besonders ans Herz gewachsen sind mir in dieser Woche die kleinen Mönche, die immer ein Lächeln auf den Lippen hatten.
Allerdings wurden wir auf dem Nachhauseweg oftmals komisch angeguckt, weil die Menschen hier nicht an „Weiße“ gewohnt sind, insbesondere nicht an solche, die total mit Farbe bekleckert sind und aussehen wie Drecksschweinchen. Fazit: Daumen hoch für die Woche! Die Arbeit im Tempel war zwar ziemlich schweißtreibend und anstrengend ( vor allem sind einem die Fußsohlen, weil man im Tempel nur barfuß laufen darf, auf den heißen Platten fast angekokelt), aber es war dennoch ein echt cooles Projekt und ich bin froh solch eine Erfahrung gemacht zu haben, denn am Ende der Woche hat man wirklich das Gefühl etwas geleistet zu haben, weil man die eigenen Erfolge deutlich sieht und die Begeisterung und Dankbarkeit der Mönche erntet. Wie ich finde kann sich unser Ergebnis wirklich sehen lassen: Alles strahlend weiß!





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