Unser erster
Trekkingtag startete mit der Morgendämmerung. Wir fuhren mit unserem
„Green-Lion-Mobil“ drei Stunden lang zum „Tribal Village“, in
dem die Leute noch leben wie vor 200 Jahren. Obwohl wir eigentlich
alle total müde waren, konnten wir im Auto keine Minute schlafen,
weil die Landschaft, an der wir vorbei fuhren einfach atemberaubend
war: Wasserfälle, Reis- und Teefelder, Berge, Täler und
wunderschöne Seen. Angekommen im Tribal Village, erwartete uns
zunächst die Einschulung der neuen Vorschulkinder in der örtlichen
Vorschule die unser Projektkoordinator betreut und deswegen dazu
eingeladen worden war. Als wir zur Tür hereinkamen, nahmen uns die
Kleinen bei der Hand, schenkten uns Blumen und führten uns zu
unseren Plätzen. Obwohl das natürlich reizend von den Kindern war,
war mir trotzdem etwas unangenehm Zumute, weil es ja eigentlich ihr
großer Tag war und ich ihnen als „Weiße Attraktion“ nicht die
Show stehlen wollte.
Nach den Einschulungsritualen und den Reden vom Schulleiter und Stammesführer durften wir den Kindern ihre Schulsachen überreichen und wurden anschließend dazu eingeladen, dem reichhaltigen Einschulungsessen beizuwohnen, bei dem wir den Stammesführer (der nach dem Präsidenten der wichtigste Mann in Sri Lanka ist) kennenlernten.
Wir aßen Kokoskuchen, frittierte Früchte,
Reis mit Chilipaste und tranken Tee aus Kokosnussschalen.
Nach den Einschulungsritualen und den Reden vom Schulleiter und Stammesführer durften wir den Kindern ihre Schulsachen überreichen und wurden anschließend dazu eingeladen, dem reichhaltigen Einschulungsessen beizuwohnen, bei dem wir den Stammesführer (der nach dem Präsidenten der wichtigste Mann in Sri Lanka ist) kennenlernten.
Nach dem Essen gab es ganz traditionell Blätter und kleine Knospen, die man zusammen kauen musste, was Mary natürlich sofort mit dem Stammesführer ausprobierte und davon ein bisschen „verwirrt im Kopf“ wurde. :D Weiter ging's zu den Wohnhäusern der Stammesmitglieder und ihres Führers, die normalerweise Besuchern verwehrt bleiben. Wir unterhielten uns mit ein paar Leuten und erfuhren wie sie leben.
Danach besuchten wir das Grab des Ur-Stammesvaters ( der Dank dem reichhaltigen Verzehr von Süßkartoffeln über 100 Jahre alt geworden war), das sich weit außerhalb des Dorfes befindet, wo auch öfter mal wilde Elefanten den Weg kreuzen. Wir sahen allerdings nur Kühe. :D Mit diesen neu gewonnenen, einzigartigen Eindrücken stiegen wir ins Auto und machten uns auf den Rückweg, auf dem wir zwischendurch noch bei einem Felsentempel stoppten und uns dort die Mediations- und Betplätze anschauten. Die Mönche in diesem Tempel beten zu dem Skelett eines ehemaligen Mönchs.
Sie glauben daran, dass wenn man stirbt nichts übrig bleibt als der menschliche Körper und der Geist und dass man sich deswegen nicht auf Statussymbole fokussieren soll und stattdessen allen negativen Balast von seiner Seele abwerfen sollte. Der Tempel war dermaßen ruhig und idyllisch durch die verschiedenen in den Fels gebauten Räume, dass man dort noch viel länger hätte verweilen können. Nach einiger Zeit mussten wir allerdings wieder aufbrechen und uns auf den langen Heimweg machen. Im Auto erwartete uns das komplette Kontrastprogramm zum Tempel, da unser Fahrer ziemlich auf Partymusik steht und wir deswegen im Partymobil durch das Hochland cruisten. In einer kleinen Raststätte auf einer Bergkuppe machten wir zwischendurch Rast und aßen Kokospfannkuchen mit Gemüsecurry und tranken dazu schwarze Tee mit Milch und Zucker (der bis jetzt Beste, den ich hier getrunken habe). Im Volunteerhaus angekommen ruhten wir uns kurz von dem eindrucksvollen Tag aus und fuhren danach in die Rooftop-Bar „Bamboo Garden“ um uns von unserer Zimmergenossin Tess zu verabschieden, die nun auf eigene Faust weiter durch Sri Lanka reist. Die Bar ist echt schön, man kann über ganz Kandy schauen und die Getränke sind wirklich günstig!
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