Am Sonntag Vormittag
verließen wir das Volunteer-Haus in Kandy um zu neuen Ufern
aufzubrechen, oder genauer gesagt zum Elefanten- Projekt in
Pinnawala. Leider mussten wir deswegen von den besten
Zimmergenossinnen der Welt ( Theresa und Stefanie) verabschieden. :(
Die besten Mitbewohnerinnen |
Die Reise zum
Projekt startete mit einer Überraschung: Wir 3 (Wibke,Marie und Ich)
sollten samt Gepäck und Reisebegleiter Rayan in einem!! Tuk-Tuk ins
ca. 2 Stunden entfernte Pinnawala fahren. Weil wir als Mädchen
leider zu großes Gepäck hatten, mussten wir mit 2 Tuk-Tuks zunächst
zum Busbahnhof in Kandy und von da aus mit dem Bus weiter zu den
Elefanten fahren. Beim Ausladen unserer Koffer verletzte sich unser
Betreuer Rayan dann auch prompt, weil ihm Marys Koffer ausrutschte
und auf die Nase fiel. Als wir dann nach der ziemlich unkomfortablen
Fahrt bei unserem neuen Zuhause auf Zeit ankamen, fielen wir direkt
über das, im übrigen sehr leckere, Mittagessen her. Hier lernten
wir dann auch unseren Chef-Koordinator Sumeda kennen, mit dem wir uns
auf Anhieb gut verstanden. Nach dem Essen besichtigten wir unser
neues Volunteer-Zimmer, das sich in einem Hotel unweit des
Restaurants befand, in dem wir immer unser Essen bekommen. Da es sich
um ein Hotel handelte freuten wir uns schon total auf etwas
gemütlichere Zimmer, als die im Volunteer- Haus, aber nichts da –
in dem Hotelzimmer erwarteten uns nämlich viele kleine und große
Untermieter wie Spinnen,Ameisen, Geckos und (jetzt kommt's)
Kakerlaken. Als wir die erste Kakerlake gesehen hatten, wären wir am
liebsten direkt wieder ausgezogen, aber was tut man nicht alles für
die süßen Elefanten, um die wir uns in der Woche kümmern wollten.
Wir blieben also und gewöhnten uns im Lauf der Zeit an unsere
tierischen Mitbewohner, die sich zum Glück nicht allzu oft blicken
ließen. So verlief die erste Nacht zwar ungewohnt, dafür erwartete
uns aber am nächsten Morgen die liebste Elefantendame der Welt,
unsere „Kumaris“.
Von Montag bis Freitag halfen wir morgens
zunächst das Elefanten-Areal zu säubern, aufzuräumen und Futter
für die Elefanten zu suchen und zu lagern.
Aus dem getrockneten Elefanten-Kot, den wir aufsammelten und in Säcke packten wird in einer kleinen Fabrik in Pinnawala „Elefant-Poo-Paper“ hergestellt. Zu aller erst wird der Kot gekocht, dann gerührt, anschließend getrocknet, gefärbt und zu Papier verarbeitet. Das Ergebnis ist ein sehr natürliches Papier in unterschiedlichen Farben, das beispielsweise als Kalender oder Tagebuch verarbeitet verkauft wird, dessen Erlös anschließend wieder an die Elefanten-Bewahrungs-Projekte geht. In dieser Fabrik durften wir als Volunteers dabei helfen, verschiedene Produkte aus dem Papier zu basteln und zu verpacken.
Die Eigentümer waren total überrascht wie schnell wir arbeiteten und dass wir sogar ein paar Brocken singhalesisch sprechen konnten, dass sie uns zum Dank einen mini Kalender schenkten. Nach dem täglichen Lunch und der Arbeit in der „Poo-Factory“ durften wir uns dann am Nachmittag um unseren Elefanten kümmern. Dabei galt es vor allem die sanfte Riesin zu waschen, zu füttern und zu streicheln.
Es hat wirklich Spaß gemacht und war eine super Erfahrung in hautnahen Kontakt mit dem Tier zu kommen. Unser Mahout war auch nett (auch wenn die Verständigung etwas schwierig war, da er nicht so gut Englisch sprechen konnte) und er war sehr lieb zu Kumaris und kümmerte sich wirklich gut um sie. ( Die Ketten, die die Elefantenkuh auf den Bildern trägt sind nicht zu, sondern dienen, wegen der umhängenden Glocke, nur zur Orientierung bei den Elefantenritten und zum Festhalten für die Reiter. Ebenso war der Elefantenstab, den der Mahout auf den Bildern trägt, eigentlich nur Deko, weil er ihn so gut wie nie benutzt hat.) Auch nach der Arbeit wurde uns nicht langweilig, denn unsere Koordinatoren organisierten für uns jeden Abend ein tolles Programm, wie einen einheimischen Gitarrenspieler, einen Feuertanz oder einen DJ. Insbesondere Rayan nahm sich immer sehr viel Zeit für uns und brachte uns viele neue singhalesische Vokabeln und sri lankische Kartenspiele bei. Im Gegenzug halfen wir ihm dabei, sein Englisch und Deutsch zu verbessern. Er war in dieser Woche unser liebenswürdiger Bodyguard, mit dem wir zum Pool gingen, Spiele spielten, rumalberten und alles in allem immer viel Spaß hatten. Das Highlight der Woche waren die Chinesen, die mit uns im Projekt waren, denn sie zeigten und chinesische Trinkspiele und waren total cool und witzig drauf. Besonders Steve brachte den Burner der Woche als er sagte: „Ihr seid voll cool, dass ihr in Deutschland Nasen habt. Unsere Nasen sind total flach, sodass wir nur so aussehen als seien wir 2D und ihr seht aus als wärt ihr 3D. :D“ Fazit der Woche: Die „Elephant-Experience“ ist ein echt cooles Projekt, mit netten Betreuern, das wirklich Spaß macht und einem die liebenswerten Tiere näher bringt. Wer allerdings auf harte Arbeit eingestellt ist, ist hier fehl am Platz, denn bis auf die Elefanten-Pflege ( bei der ein Elefantenbad auch mal gut eine Stunde dauern kann) arbeitet man höchstens 3 – 4 weitere Stunden am Tag. Auch wenn es somit mehr Urlaub bei den Elefanten inklusive Anfassen und Pflegen ist, hat es mir ausgesprochen gut gefallen. Daumen hoch auch für diese Woche!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen