Sir Lankan Sunset

Sir Lankan Sunset
Bild: stepin.de

Donnerstag, 12. Februar 2015

Baaabies!

In dieser Woche stand das „Baby Waisenhaus“ auf dem Plan. Fünf Tage lang drehte sich alles um die süßen kleinen Racker, die wir hauptsächlich mit gaaanz viel Liebe versorgen sollten. Nach einer extrem langen und anstrengenden Busfahrt, von ca. 2 Stunden, kamen wir in dem Waisenhaus an, in dem neben den Babies auch noch Kleinkinder und ein paar größere Kinder untergebracht sind. Die meisten Kinder landen im Waisenhaus, weil sie das Ergebnis von Vergewaltigungen sind, oder weil die Mütter zu arm oder zu jung sind um die Kinder großziehen zu können. Jeden Morgen ging es für uns als erstes zu den Babies, die wir wecken, füttern, kuscheln durften. Außerdem waren die Kleinen total verspielt, so dass wir viel Zeit auf dem Spielteppich verbrachten.
5 Volunteers im Kreis mit Babys auf dem Schoß – wir kamen uns ein bisschen vor wie in einer Mutter-Kind-Krabbelgruppe und schon nach kurzer Zeit hatten wir unsere Lieblinge, die uns ganz besonders ans Herz gewachsen sind.
Im Waisenhaus merkte man besonders, dass die Kinder nicht die nötige Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen, weil wieder einmal zu wenig Pflegekräfte für alle vorhanden sind. So kam es oft vor, dass die Kinder stundenlang einfach nur kuscheln wollten anstatt zu spielen und direkt anfingen zu weinen, sobald man sie absetzte. Das ging einem sehr ans Herz, weil man wusste, dass die Babys, sobald man das Projekt verließ wieder einfach nur ruhig gestellt werden, anstatt das richtige Maß an Zuneigung zu bekommen. Mein Lieblingsbaby war besonders zuwendungsbedürftig und klammerte sich stundenlang um meinen Hals um einfach nur zu kuscheln, weswegen es sich den Namen „Tarzan-Baby“ verdiente. Mit seinen großen braunen Augen und den langen Wimpern war es einfach nur goldig und wäre ich ein paar Jahre älter gewesen, hätte ich es direkt adoptiert.
Nach der Zeit mit den Babies, die uns jeden Tag viel zu kurz vorkam, hatten wir eine überdimensional lange Mittagspause von 2 Stunden, weil die Kinder in der Zeit schlafen sollten. Im Anschluss teilten wir uns auf, mal ging es wieder zu den Babies, mal zu den etwas älteren, denen wir in der „Pre-School“ das ABC und ein paar Vokabeln durch Spiele und Songs beibrachten. Weil sich die Kinder allerdings nicht so lange am Stück konzentrieren können, begaben wir uns nach 2 sehr anstrengenden und nervenaufreibenden Stunden nach draußen auf den Spielplatz, auf dem die Süßen ihre überschüssige Energie loswerden konnten. Wir spielten fangen, tobten, rutschten und schaukelten mit den Kids, so dass die Zeit blitzschnell verging und wir schon wieder den anstrengenden Heimweg antreten mussten. Dennoch war die Woche im Baby-Waisenhaus einfach toll, weil die Babys so viel Liebe brauchen und auch spenden, dass man am Ende jedes Tages zufrieden nach Hause gefahren ist. Einzig und allein die Pause sollte in Zukunft kürzer sein, damit sich die lange Fahrt zum Projekt auch lohnt und man vor Ort mehr bewirken kann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen