In dieser Woche
stand das „Baby Waisenhaus“ auf dem Plan. Fünf Tage lang drehte
sich alles um die süßen kleinen Racker, die wir hauptsächlich mit
gaaanz viel Liebe versorgen sollten. Nach einer extrem langen und
anstrengenden Busfahrt, von ca. 2 Stunden, kamen wir in dem
Waisenhaus an, in dem neben den Babies auch noch Kleinkinder und ein
paar größere Kinder untergebracht sind. Die meisten Kinder landen
im Waisenhaus, weil sie das Ergebnis von Vergewaltigungen sind, oder
weil die Mütter zu arm oder zu jung sind um die Kinder großziehen
zu können. Jeden Morgen ging es für uns als erstes zu den Babies,
die wir wecken, füttern, kuscheln durften. Außerdem waren die
Kleinen total verspielt, so dass wir viel Zeit auf dem Spielteppich
verbrachten.
5 Volunteers im Kreis mit Babys auf dem Schoß – wir
kamen uns ein bisschen vor wie in einer Mutter-Kind-Krabbelgruppe
und schon nach kurzer Zeit hatten wir unsere Lieblinge, die uns ganz
besonders ans Herz gewachsen sind.
Im Waisenhaus merkte man
besonders, dass die Kinder nicht die nötige Aufmerksamkeit bekommen,
die sie verdienen, weil wieder einmal zu wenig Pflegekräfte für
alle vorhanden sind. So kam es oft vor, dass die Kinder stundenlang
einfach nur kuscheln wollten anstatt zu spielen und direkt anfingen
zu weinen, sobald man sie absetzte. Das ging einem sehr ans Herz,
weil man wusste, dass die Babys, sobald man das Projekt verließ
wieder einfach nur ruhig gestellt werden, anstatt das richtige Maß
an Zuneigung zu bekommen. Mein Lieblingsbaby war besonders
zuwendungsbedürftig und klammerte sich stundenlang um meinen Hals um
einfach nur zu kuscheln, weswegen es sich den Namen „Tarzan-Baby“
verdiente. Mit seinen großen braunen Augen und den langen Wimpern
war es einfach nur goldig und wäre ich ein paar Jahre älter
gewesen, hätte ich es direkt adoptiert.
Nach der Zeit mit den Babies,
die uns jeden Tag viel zu kurz vorkam, hatten wir eine
überdimensional lange Mittagspause von 2 Stunden, weil die Kinder in
der Zeit schlafen sollten. Im Anschluss teilten wir uns auf, mal ging
es wieder zu den Babies, mal zu den etwas älteren, denen wir in der
„Pre-School“ das ABC und ein paar Vokabeln durch Spiele und Songs
beibrachten. Weil sich die Kinder allerdings nicht so lange am Stück
konzentrieren können, begaben wir uns nach 2 sehr anstrengenden und
nervenaufreibenden Stunden nach draußen auf den Spielplatz, auf dem
die Süßen ihre überschüssige Energie loswerden konnten. Wir
spielten fangen, tobten, rutschten und schaukelten mit den Kids, so
dass die Zeit blitzschnell verging und wir schon wieder den
anstrengenden Heimweg antreten mussten. Dennoch war die Woche im
Baby-Waisenhaus einfach toll, weil die Babys so viel Liebe brauchen
und auch spenden, dass man am Ende jedes Tages zufrieden nach Hause
gefahren ist. Einzig und allein die Pause sollte in Zukunft kürzer
sein, damit sich die lange Fahrt zum Projekt auch lohnt und man vor
Ort mehr bewirken kann.
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