Sir Lankan Sunset

Sir Lankan Sunset
Bild: stepin.de

Sonntag, 8. Februar 2015

Unser Trip zu Adam's Peak

Um zehn Uhr am Freitag Abend starteten 14 Volunteers, darunter auch Wibke, Anna, Mary und ich den einmaligen Ausflug zum Adam's Peak. Der Berg ist auch unter dem Namen „Schmetterlingsberg“ bekannt und auf ihm befindet sich der berühmte „Sri Pada“, was übersetzt „heiliger Fuß“ bedeutet, womit eine Felsformation gemeint ist, die wahlweise als Fußabdruck Buddhas, Adams oder Shivas zu deuten ist.
Da es tagsüber zu heiß wird, um die ca. 6200 Stufen ( ungefähr 1000 Höhenmeter) zu erklimmen und man von dem Berg einen einmaligen Blick auf den Sonnenaufgang hat, sollte man am besten nachts mit dem Aufstieg beginnen. So kamen auch wir um halb 2 nachts in Dalhousie am Fuß des Berges an und wurden bei unserem ersten Stopp in einem buddhistischen Tempel von einem Mönch gesegnet. Die ersten Kilometer verliefen ziemlich easy, da sich die Stufen immer mit flachen Strecken abwechselten und wir wunderten uns schon, warum uns zuvor jeder erzählt hatte, dass das Erklimmen des Berges so beschwerlich sei, bis wir den Part erreichten, in dem es statt der flachen Strecken nur noch Stufen zu besteigen galt. Ich muss sagen, dass der Weg hinauf zwischendurch dermaßen anstrengend war, dass ich wirklich überlegt habe einfach in einem der vielen Teehäuser zu bleiben statt mich weiter zu quälen. Schließlich siegte dann aber doch meine Neugier, was mich oben erwarten würde und so bestritten wir auch den letzten Teil des Weges ( wenn auch mit mehreren Tee-und Snackpausen). Da ich mir zum Glück zuvor ein paar Blogs und Erfahrungsberichte zu Adam's Peak durchgelesen hatte, hatte ich Wechselsachen eingepackt von denen ich erst genervt war sie den ganzen Weg hoch zu schleppen. Als man aber am Gipfel ankam,wo es winterlich kalt war, war man so durchgeschwitzt, dass man total gefroren hätte, wenn man nicht die Chance gehabt hätte sich umzuziehen. Weil wir schon nach 2,5 Stunden oben ankamen und nicht wie vermutet nach 4 Stunden, galt es nun zu warten bis sich der Sonnenaufgang zeigen würde, die Glocke zu läuten (erst nachdem man die Glocke geläutet hat ist man offiziell oben gewesen) und den Fußabdruck zu besichtigen. Zunächst suchten wir uns einen windgeschützten Unterschlupf. Auf diese Idee waren zuvor allerdings auch schon viele andere Pilgerer gekommen, sodass das Haus aussah wie eine Notunterkunft nach einer Naturkatastrophe oder einer Evakuierung.
Ein kleiner Teil der Unterkunft

Hier frühstückten wir dann ganz landestypisch Rotis, kleine mit Gemüsecurry gefüllte Teigtaschen und Ananas ( ziemlich gewöhnungsbedürftig um 5 Uhr morgens aber wir hatten soo Hunger). Danach gingen wir in den Tempel, bei dem man die Schuhe ausziehen und ziemlich lange warten musste, ehe man die Glocke läuten und den Fußabdruck sehen konnte, sodass meine Füße zwischenzeitlich zu Eisklumpen mutierten. Ich glaube ich habe noch nie so viele Leute auf so engem Raum gesehen (abgesehen von der Heimkehr der Nationalmannschaft in Berlin), wie zu dem Zeitpunkt an dem die Sonne begann aufzugehen. Deswegen beschlossen wir die Treppen wieder ein Stück herunterzugehen und hatten von dort aus einen super Blick auf den atemberaubendsten Sonnenaufgang, den ich je gesehen habe. Die Kulisse, in der die Sonne hinter einer Bergkette aufgegangen ist, war einfach nur großartig.


Da wir auf über 2000 Höhenmetern waren hatten wir zudem auch einen super Ausblick über die Wolken, die nur durch einzelne Bergkuppen unterbrochen wurden. Untermalt mit Trommeln und Gesängen der Mönche war die Zeremonie wirklich etwas ganz besonderes. Ich kann nur jedem, der in Sri Lanka ist, raten den Adam's Peak zu besteigen, denn es lohnt sich wirklich und ist ein ganz ganz tolles Erlebnis, das man nie mehr vergessen wird, auch wenn man beim Aufstieg denkt man würde sterben. So ließen wir es beim Rückweg langsam angehen und machten einige Pausen, weil unsere Beine vor Anstrengung zitterten und wir nicht riskieren wollten, die teilweise sehr unebenen Stufen herunter zu fallen.
Hier konnten wir dann auch bei Tageslicht die wunderschöne Landschaft rund um den Adam's Peak bewundern – Berge, Täler, Seen,Tempel, Wasserfälle, Teeplantagen, wilde Natur. Als wir dann nach ca. 3 Stunden den Boden erreichten wurden wir erneut gesegnet und fuhren erschöpft aber glücklich mit dem Taxi zum Volunteerhaus zurück. Alles in allem war der Ausflug ein großartiges Erlebnis, bei dem man an seine Grenzen geht, sie überschreitet und wundervolle Naturschauspiele beobachtet


Trotz der großen körperlichen Belastung lohnt sich der Auf- und Abstieg wirklich sehr, weil die Atmosphäre ( die vielen Menschen, die Musik, der Sonnenaufgang, die Stimmung, die Kraft des Glaubens) einfach unbezahlbar ist, sodass ich es wirklich jedem empfehlen kann, weil man sich so viel Zeit nehmen kann wie man möchte und in seinem Tempo den Aufstieg bestreiten kann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen