Sir Lankan Sunset

Sir Lankan Sunset
Bild: stepin.de

Donnerstag, 29. Januar 2015

Die "Elephant-Experience"

Am Sonntag Vormittag verließen wir das Volunteer-Haus in Kandy um zu neuen Ufern aufzubrechen, oder genauer gesagt zum Elefanten- Projekt in Pinnawala. Leider mussten wir deswegen von den besten Zimmergenossinnen der Welt ( Theresa und Stefanie) verabschieden. :(
Die besten Mitbewohnerinnen 
Die Reise zum Projekt startete mit einer Überraschung: Wir 3 (Wibke,Marie und Ich) sollten samt Gepäck und Reisebegleiter Rayan in einem!! Tuk-Tuk ins ca. 2 Stunden entfernte Pinnawala fahren. Weil wir als Mädchen leider zu großes Gepäck hatten, mussten wir mit 2 Tuk-Tuks zunächst zum Busbahnhof in Kandy und von da aus mit dem Bus weiter zu den Elefanten fahren. Beim Ausladen unserer Koffer verletzte sich unser Betreuer Rayan dann auch prompt, weil ihm Marys Koffer ausrutschte und auf die Nase fiel. Als wir dann nach der ziemlich unkomfortablen Fahrt bei unserem neuen Zuhause auf Zeit ankamen, fielen wir direkt über das, im übrigen sehr leckere, Mittagessen her. Hier lernten wir dann auch unseren Chef-Koordinator Sumeda kennen, mit dem wir uns auf Anhieb gut verstanden. Nach dem Essen besichtigten wir unser neues Volunteer-Zimmer, das sich in einem Hotel unweit des Restaurants befand, in dem wir immer unser Essen bekommen. Da es sich um ein Hotel handelte freuten wir uns schon total auf etwas gemütlichere Zimmer, als die im Volunteer- Haus, aber nichts da – in dem Hotelzimmer erwarteten uns nämlich viele kleine und große Untermieter wie Spinnen,Ameisen, Geckos und (jetzt kommt's) Kakerlaken. Als wir die erste Kakerlake gesehen hatten, wären wir am liebsten direkt wieder ausgezogen, aber was tut man nicht alles für die süßen Elefanten, um die wir uns in der Woche kümmern wollten. Wir blieben also und gewöhnten uns im Lauf der Zeit an unsere tierischen Mitbewohner, die sich zum Glück nicht allzu oft blicken ließen. So verlief die erste Nacht zwar ungewohnt, dafür erwartete uns aber am nächsten Morgen die liebste Elefantendame der Welt, unsere „Kumaris“.
Von Montag bis Freitag halfen wir morgens zunächst das Elefanten-Areal zu säubern, aufzuräumen und Futter für die Elefanten zu suchen und zu lagern.

Aus dem getrockneten Elefanten-Kot, den wir aufsammelten und in Säcke packten wird in einer kleinen Fabrik in Pinnawala „Elefant-Poo-Paper“ hergestellt. Zu aller erst wird der Kot gekocht, dann gerührt, anschließend getrocknet, gefärbt und zu Papier verarbeitet. Das Ergebnis ist ein sehr natürliches Papier in unterschiedlichen Farben, das beispielsweise als Kalender oder Tagebuch verarbeitet verkauft wird, dessen Erlös anschließend wieder an die Elefanten-Bewahrungs-Projekte geht. In dieser Fabrik durften wir als Volunteers dabei helfen, verschiedene Produkte aus dem Papier zu basteln und zu verpacken.

Die Eigentümer waren total überrascht wie schnell wir arbeiteten und dass wir sogar ein paar Brocken singhalesisch sprechen konnten, dass sie uns zum Dank einen mini Kalender schenkten. Nach dem täglichen Lunch und der Arbeit in der „Poo-Factory“ durften wir uns dann am Nachmittag um unseren Elefanten kümmern. Dabei galt es vor allem die sanfte Riesin zu waschen, zu füttern und zu streicheln.


Es hat wirklich Spaß gemacht und war eine super Erfahrung in hautnahen Kontakt mit dem Tier zu kommen. Unser Mahout war auch nett (auch wenn die Verständigung etwas schwierig war, da er nicht so gut Englisch sprechen konnte) und er war sehr lieb zu Kumaris und kümmerte sich wirklich gut um sie. ( Die Ketten, die die Elefantenkuh auf den Bildern trägt sind nicht zu, sondern dienen, wegen der umhängenden Glocke, nur zur Orientierung bei den Elefantenritten und zum Festhalten für die Reiter. Ebenso war der Elefantenstab, den der Mahout auf den Bildern trägt, eigentlich nur Deko, weil er ihn so gut wie nie benutzt hat.) Auch nach der Arbeit wurde uns nicht langweilig, denn unsere Koordinatoren organisierten für uns jeden Abend ein tolles Programm, wie einen einheimischen Gitarrenspieler, einen Feuertanz oder einen DJ.
Insbesondere Rayan nahm sich immer sehr viel Zeit für uns und brachte uns viele neue singhalesische Vokabeln und sri lankische Kartenspiele bei. Im Gegenzug halfen wir ihm dabei, sein Englisch und Deutsch zu verbessern. Er war in dieser Woche unser liebenswürdiger Bodyguard, mit dem wir zum Pool gingen, Spiele spielten, rumalberten und alles in allem immer viel Spaß hatten. Das Highlight der Woche waren die Chinesen, die mit uns im Projekt waren, denn sie zeigten und chinesische Trinkspiele und waren total cool und witzig drauf. Besonders Steve brachte den Burner der Woche als er sagte: „Ihr seid voll cool, dass ihr in Deutschland Nasen habt. Unsere Nasen sind total flach, sodass wir nur so aussehen als seien wir 2D und ihr seht aus als wärt ihr 3D. :D“
Fazit der Woche: Die „Elephant-Experience“ ist ein echt cooles Projekt, mit netten Betreuern, das wirklich Spaß macht und einem die liebenswerten Tiere näher bringt. Wer allerdings auf harte Arbeit eingestellt ist, ist hier fehl am Platz, denn bis auf die Elefanten-Pflege ( bei der ein Elefantenbad auch mal gut eine Stunde dauern kann) arbeitet man höchstens 3 – 4 weitere Stunden am Tag. Auch wenn es somit mehr Urlaub bei den Elefanten inklusive Anfassen und Pflegen ist, hat es mir ausgesprochen gut gefallen. Daumen hoch auch für diese Woche!

Sonntag, 25. Januar 2015

Welcome to Colombo!

An diesem Wochenende ging es für Wibke, Stefanie, Theresa,Anna, Marie und mich nach Colombo, wo wir unser Visum verlängern mussten. Der Trip begann ziemlich früh, weil wir den Zug um 5 aus Kandy erwischen mussten. Wir packten also schon am Donnerstag die Sachen und kauften ein paar Snacks ein, weil wir schon mit einer längeren Wartezeit im „Office of Emigration and Immigration“ gerechnet hatten und uns dafür eindecken wollten. Die Zugfahrt nach Colombo verlief reibungslos – Wir hatten alle einen Sitzplatz, konnten schlafen und erreichten nach kurzer Zeit Colombo Fort. Am Bahnhof angekommen charterten wir ein Tuk-Tuk, das uns zum Amt zur Visa Verlängerung kutschierte. In dem Auswanderer-/Einwandereramt hieß es zunächst Rätselraten wo wir als erstes hin mussten, weil wir alle zunächst noch Passfotos machen mussten. Nach einer kurzen Suche fanden wir den Foto-Shop im dritten Stock, wo in Windeseile Porträts geschossen wurden: Hinsetzten, gerade gucken und lächeln, aufstehen und gehen. Sri Lanka Style halt. Der ganze Spaß war sehr günstig und kostete gerade mal einen Euro für 4 Bilder. Anschließend füllten wir alle die nötigen Papiere aus und ab dann hieß es erst mal warten. Nach ungefähr vier Stunden bekamen alle das heißersehnte Visum und wir beschlossen noch ein bisschen die Stadt zu erkunden und eventuell eine Nacht dort zu verbringen.
Also haben wir uns ein Tuk-Tuk klar gemacht und los ging's. Erster Stopp: riesiger, gut sortierter und günstiger Souvenir Shop. Unsere Fahrer boten an auf uns zu warten – ein schwerer Fehler wie sich herausstellte, denn der Shop war so groß und hatte eine so eine große Auswahl an Souvenirs, das wir ewig darin verweilten. Als wir genug Geld ausgegeben hatten, machten wir uns auf den Weg um ein Hostel zu suchen. Wir stiegen bei „Backpack Lanka“ aus, wo es aber leider kein freies Zimmer mehr gab. Gefrustet gingen wir zu Subway wo wir uns durch diverse Hostel-Nummern telefonierten. Ein Hostel, das Colombo Beach Hostel, hatte dann tatsächlich noch ein Zimmer frei und der nette Besitzer schrieb uns dann auch prompt per SMS den Busfahrplan, sodass wir die Unterkunft schnell erreichten.
Sie war sauber und es gab ein Bett ( mehr kann man für 10 Euro die Nacht auch nicht erwarten) und außerdem lag die Unterkunft in unmittelbarer Strandnähe (einmal über die Eisenbahnschienen und schon war man da).
Wir packten schnell unsere Rucksäcke aus, zogen die Bikinis an und los ging's zum lang herbeigesehnten Strand.


Der Strand war zwar nicht unbedingt ruhig und abgelegen, dafür hatten wir aber einen super Blick auf die Skyline von Colombo.
Nach dem Baden gingen wir in eine Strandbar und ließen uns dort Kartoffelecken, Brownies und Cocktails schmecken. Als wir abends ins Hostel zurückkamen, erwartete uns eine Überraschung: wir hatten noch einen neuen Mitbewohner bekommen, weil wir ein gemischtes 6 Bett Zimmer gebucht hatten, sich aber am Nachmittag Wibke, Theresa und Stefanie entschlossen hatten, die Nacht daheim in Kandy zu verbringen. Machte aber gar nichts, denn der Typ schlief eh schon als wir kamen und als wir am nächsten Morgen gingen schlief er immer noch. Wir frühstückten in einem kleinen Restaurant direkt neben unserem Hostel – dem „Food Corner“. Dort gab es für 2,50 ein reichhaltiges Frühstück mit Tee, Eiern, Toast, Würstchen, Marmelade, Chilipaste und Pol Rotti (Kokosbrot).
Auch der Restaurant-Eigentümer war sehr gastfreundlich und erzählte uns einiges über die verschiedenen Malerei-Perioden in den sri lankischen Tempeln. Das Meer und die Sonne zogen uns im Anschluss wieder an den Strand wo wir noch einmal in die Wellen sprangen, bevor wir mit dem Bus in die Stadt fuhren um den Pettah Markt in Colombo zu besichtigen. Wir erwarteten mehrere rustikale Stände mit Früchten, Gewürzen, Schmuck und Leder, aber nichts da! Der Markt ist nämlich wie ein Stadtviertel, indem es nur so von Menschen, Autos, Tuk-Tuks und LKW's wimmelt.
Es gibt dort vielmehr kleine Läden mit irgendwelchem nutzlosen Krimskrams, als wirklich schöne alte Stände ( vielleicht haben wir nicht alles gesehen, da wir nur 2 Stunden Zeit hatten oder waren einfach zu blöd :D) und dort wird man als Ausländer wirklich von jeeeeeeedem angesprochen, sodass wir schon nach kurzer Zeit dermaßen genervt waren, dass wir uns in der Nähe des Bahnhofs einfach in ein kleines Restaurant setzten und Frust-Eis aßen. Besser gelaunt ging es dann wenig später für uns mit dem Zug zurück nach Kandy, wo wir im Anschluss die Koffer für das Elefanten Projekt packten, bei dem wir nächste Woche mitarbeiten!

Donnerstag, 22. Januar 2015

Arbeiten zwischen Buddhas, Mönchen und gaaanz viel Farbe

Diese Woche stand ganz unter dem Motto „Tempel Renovierung“. Unser Tempel lag nur ca. 1 km entfernt, sodass wir ihn bequem in 15 Gehminuten erreichen konnten. Die Mönche begrüßten uns sehr herzlich und waren froh, dass sich endlich jemand ihrem, in die Jahre gekommenen, Tempel annahm und ihn wieder ein bisschen aufmotzte. Aus diesem Grund kochten die Mönche auch jeden Tag für uns und das Essen was uns von ihnen vorgesetzt wurde war wirklich das beste und abwechslungsreichste, das ich bis jetzt hier gegessen habe! Wibke, Anna, Marie und ich schnappten uns also zunächst Bürsten und Schwämme und befreiten den Tempel von dem lang angereicherten Schmutz und Spinnweben, die sich auf den Wänden, den Ornamenten und dem Boden befanden.


Nach einer Stunde Arbeit wurden wir allerdings schon wieder von unserem lieben und besorgten Projektbegleiter Tara unterbrochen, der uns erst mal eine Pause verordnete. Es war Tea-Time! Zu dem leckeren Ceylon-Tee, den die Mönche extra für uns zubereiteten, gab es Bananen, Kekse, und Cracker mit einer schmackhaften Maracuja-Marmelade. Es war sooo lecker, dass wir uns schon zur Tea-Time total vollfutterten, was ein Fehler war, denn zum Mittagessen wurde auch ordentlich aufgetischt. Zu den typischen Currys, hier allerdings in zahlreichen unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, wurden Salate, Reis, Fisch und zum Nachtisch Joghurt, Eis oder Gummibärchen gereicht.
Weil es bei uns im Haus nicht oft Milchprodukte gibt, stürzten wir uns auf den Joghurt und das Eis und stopften uns die Bäuche voll. Nach den leckeren und ausgiebigen Pausen ging's zurück an die Arbeit. Im Anschluss an das Säubern und Reinigen des Tempels bewaffneten wir uns mit Farbe und Pinsel und sagten den Flecken und Verfärbungen auf den Tempelwänden den Kampf an.



Hier ist die Farbe allerdings sehr dünn, da sie aus Wasser, Salz, blauer Bleiche und Ton angerührt wird, weswegen wir alle Wände und Ornamente mehrmals überstreichen mussten, was uns einige Tage Arbeit bescherte. Am zweiten Tag stießen noch ein 60-Jähriger, total lustiger und cooler Opi sowie vier Chinesinnen zu uns (die aber keine große Hilfe waren, weil sie sehr schick angezogen waren, ihre Kleidung nicht dreckig machen wollten und deswegen in Zeitlupentempo strichen und sauber machten).
Da die Mönche die „präzise und schnelle Arbeit“ der jungen und dynamischen Volunteers scheinbar nicht gewohnt sind (weil insgesamt 3 Monate für die Arbeit eingeplant wurden, die wir in einer guten Woche erledigt haben) wurden wir mit Komplimenten zu unseren Streichkünsten geradezu überschüttet. Mir wurde vom Obermönch sogar erlaubt in einen Buddha-Altar zu klettern und die Innenwände weiß anzumalen.
An unserem letzten Tag zogen wir zum streichen in die tempeleigene Schule um, da ansonsten schon alles fertig war um dort Renovierungsarbeiten zu leisten. Bei der Tea-Time rutschte mir ( wie soll es auch anders sein, ich Tollpatsch) die Teekanne mit heißem Wasser aus der Hand und das Wasser verbrannte meine Arme. Die superlieben Mönche bereiteten sofort eine Aloe-Vera Pflanze vor und sorgten für die nötige Erstversorgung der Verbrennungen.
Der Papa-Mönch versorgt die Verbrennungen, die man auf dem Foto nicht sieht :D
Ich habe selten so viel Gastfreundlichkeit wie hier in Sri Lanka erlebt. Die Menschen hier sind einfach klasse! Besonders ans Herz gewachsen sind mir in dieser Woche die kleinen Mönche, die immer ein Lächeln auf den Lippen hatten.
Allerdings wurden wir auf dem Nachhauseweg oftmals komisch angeguckt, weil die Menschen hier nicht an „Weiße“ gewohnt sind, insbesondere nicht an solche, die total mit Farbe bekleckert sind und aussehen wie Drecksschweinchen. Fazit: Daumen hoch für die Woche! Die Arbeit im Tempel war zwar ziemlich schweißtreibend und anstrengend ( vor allem sind einem die Fußsohlen, weil man im Tempel nur barfuß laufen darf, auf den heißen Platten fast angekokelt), aber es war dennoch ein echt cooles Projekt und ich bin froh solch eine Erfahrung gemacht zu haben, denn am Ende der Woche hat man wirklich das Gefühl etwas geleistet zu haben, weil man die eigenen Erfolge deutlich sieht und die Begeisterung und Dankbarkeit der Mönche erntet. Wie ich finde kann sich unser Ergebnis wirklich sehen lassen: Alles strahlend weiß!





Sonntag, 18. Januar 2015

Sri Lanka Impressionen

Unser super frisches und leckeres Frühstück mit tollem Ausblick!

Ein noch relativ "ruhiges" Verkehrsleben in Kandy

Postkarten für meine Lieben :)
Unser chilliges Volunteerhaus

Der tägliche Ausblick aus dem Bus

Der "Dschungel" neben unserem Haus
Sri Lankan Sunset

Die wohl dünnste Kuh, die ich je gesehen habe

Freitag, 16. Januar 2015

Von Wolkenmädchen, Elefanten und rosa Bergen

Heute morgen hieß es extrem früh aufstehen, denn wir begannen unsere Tour um 6 Uhr mit dem Taxi, das uns zum Sigiriya-Berg chauffierte. Die erste Überraschung: Wir bekamen einen neuen Guide. Dieser hatte Lust zu wandern und versorgte uns auf der Fahrt mit einem unterhaltsamen Musikmix. Da es uns immer noch nicht wieder gut ging, verschliefen wir fast die gesamte Hinfahrt und waren überrascht als es auf einmal hieß wir seien da. Allein der Anblick des riesigen Felsens war schon reichlich beeindruckend.
Unser Führer erklärte uns die Überreste der verschiedenen Gärten vor dem Felsen wie z.B das Schwimmbad oder der Kindergarten. Kurz darauf stiefelten wir auch schon die 1200 Treppenstufen hinauf und machten unseren ersten Stopp bei den Wolkenmädchen.
Die Wolkenmädchen sind alte Wandmalereien aus natürlichen Farben von Früchten und Pflanzen. Es ist bis heute nicht geklärt, ob es Mätressen des Königs oder Prinzessinnen waren, fest steht jedoch, das die Mönche bei der Übernahme des Berges mit den freizügigen Zeichnungen nicht zufrieden waren und sie deswegen in großen Teilen haben entfernen lassen. Die Zeichnungen die man heute noch sehen kann, sind sehr schön und zeugen von einer detaillierten und aufwendigen Arbeit. Danach gingen wir auf die nächste Ebene die aus Terassen und Soldatenstützpunkten bestand, die zur Sicherung des Tempels auf der obersten Ebene dienten.
Oben bot sich uns eine einzigartige Aussicht über das Land um Sigiriya. Felder, Seen, Berge, Flüsse, Täler, riesige Buddhastatuen und vereinzelte Städte galt es zu bestaunen.

Da man es in der sengenden Hitze auf der Spitze des Felsens nicht allzu lange aushalten konnten, beschlossen wir den Abstieg zu wagen, der bei mir meine altbekannten Höhenängste hervorrief. Genug der Anstrengungen, nun folgte Entspannung. Der nächste Punkt unserer Tour war nämlich ein Elefantenritt vor dem wunderschönen Felsen, auf der wir auch einen Tümpel passierten, indem der Elefant sich und auch teilweise uns, etwas nass spritzte.


Es war eine wunderschöne Erfahrung auf dem Rücken eines Elefanten zu sitzen, aber dennoch hatte ich den ganzen Ritt über ein schlechtes Gewissen, da der arme Elefant 4 Menschen auf sich herumschleppen musste. Außerdem befanden sich an seinem Hals Ketten, die zwar nicht geschlossen waren, aber in mir dennoch Mitleid für das Tier hervorriefen. Nach ca. 20 Minuten befreiten wir das Tier von seiner Last, in dem wir abstiegen und uns zum nächsten Punkt der Wanderung aufmachten: der Rosenquarz-Berg. Es ist nur ziemlich doof, wenn man schon vorher sein ganzes Wasser ausgetrunken hat und der Shop, der am Anfang des Wegs steht, der zum Berg hinauf führt, geschlossen hat. Dementsprechend dehydriert und ausgelaugt, schaffte ich es dann auch nicht mehr den rosa Berg hinauf und bewunderte ihn stattdessen von unten, wo kleine Äffchen versuchten mich zu bestehlen. Wer erwartet, der Rosenquarz-Berg sei leuchtend rosa, wird allerdings enttäuscht sein, wenn er ihn das erste Mal sieht, denn er ist vielmehr grau/braun/rostrot und nur vereinzelt rosa aber dennoch sehr schön und besonders.



Unter Schmerzen den Ambuluwawa-Gipfel erklommen

Der Donnerstag begann echt mies. Wir wachten auf und drei der vier Mitwanderer fühlten sich grottenschlecht. Kopfschmerzen, Bauchkrämpfe und Muskelkater machten uns zu schaffen, aber weil wir so harte Kerle sind und den Berg unbedingt erklimmen wollten, schmissen wir uns Paracetamol ein und los ging's in Richtung Ambuluwawa. :D Als wir sahen, was uns da erwartete, bereuten wir unsere Entscheidung mitgefahren zu sein allerdings schon wieder.

Der Berg mega hoch und kaum Schatten weit und breit, dazu noch ca. 30 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit – optimale Wanderbedingungen sehen anders aus! Nichts desto trotz machten wir uns auf den Weg, auf dem wir wegen der hohen Steigung und unserer schlechten Verfassung oft Pausen machen mussten, was unseren Null-Bock-Guide, manchmal etwas zu nerven schien. Bevor wir den Gipfel bestiegen, machten wir zusätzlich Rast in einem kleinen Restaurant mit toller Aussicht, wo wir unser Mittagessen verzehrten. Auf dem Gipfel erwartete uns schließlich ein idyllischer Garten, in dem wir Gebetsstätten aller Religionen bestaunen konnten. Die letzte Anstrengung kostete uns der weiße Aussichtsturm, den man über mehrere Außentreppen erklimmen konnte, die allerdings teilweise so eng waren, dass man aufpassen musste nicht stecken zu bleiben.
Da wir ja alle eine normale Figur haben, fragten wir uns, wie jemals etwas gewichtigere Besucher auf den Turm gelangen sollten. Von dem Turm aus konnte man schließlich über ganz Sri Lanka sehen, bei gutem Wetter sogar bis zum Strand. Natürlich hatten wir kein so gutes Wetter, aber nichts desto trotz, war unser Ausblick einfach atemberaubend.

Als wir wieder absteigen wollten erwartete uns die nächste Schwierigkeit, weil wir alle nicht ganz schwindelfrei sind und die Stufen der Treppe alles andere als sicher. :D
Glücklich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, machten wir uns auf den Heimweg. Wer denkt der Abstieg sei leichter gewesen, irrt sich gewaltig. Er war sogar fast noch anstrengender, sodass ich meine Aussage revidiere und nun sage: Der Donnerstag war der anstrengendste Tag bisher. Das Highlight des Tages: Wir sahen ein Wildpferd.